So ging es beispielsweise ans Maya-Beet. Im Maya-Mix, auch Milpa genannt, eine jahrtausendealte Mischkultur aus Mittel- und Südamerika, sind Mais, Bohnen und Kürbis gepflanzt worden. Das bringt eine gute Ernte und bereichert zudem den Boden. In der Mitte wird der Mais hoch wachsen, drum herum wurden Bohnen als Rankhilfe gelegt, und die Kürbisse bedecken den Boden und halten ihn feucht. »Wir hoffen, dass wir bis zu den Sommerferien damit gut voran kommen«, sagte Susann Wille, die als Lehrerin mit den Klassen hier tätig ist und auch mit den zwei Schulgarten-AGs die Anlage regelmäßig bepflanzt und pflegt. Und im Nachmittagsangebot der Ganztags-Grundschule hat der Garten ebenfalls seinen festen Platz.
Das Bienenhotel am Rand des Schulgartens, das im März aufgehängt wurde, hat bereits zahlreiche Gäste. Es wurde jetzt vervollständigt. Die Bienen »wohnen« beispielsweise in Schilf- und Bambushalmen, in Bohrlöchern in Laubholz oder in markhaltigen Ästen und Stängeln. Die Schule nimmt damit auch an einem Monitoring-Projekt der Universität Freiburg teil. Dazu melden die Schüler Insekten-Zählungen dorthin. Mit der Teilnahme am Projekt unterstützt die Grundschule die Forschung zum Insektenrückgang in Deutschland. Wildbienen und Erdhummeln treten hier schon ziemlich häufig auf. Neu angelegt wurde ein Insektenbeet mit Pflanzen, die diese Arten besonders mögen – wenn man das Angebot an Blühpflanzen für sie vergrößert, kommen mehr Tiere, und es gibt für die Kinder auch mehr zu beobachten.
Eine echte Bienenweide sind ebenfalls die Kräuter, die auf dem sogenannten Pizza-Hügel wachsen. Hier hat Susann Wille mit den Schülern wärmeliebende würzige Kräuter gepflanzt, und einige dicke Steine halten die Wärme zusätzlich im Beet.
Eine weitere Gruppe hat zum Schulgartentag Schilder für Töpfe gestaltet und Pfefferminzpflanzen eingetopft sowie Traumkräuter für Duftsäckchen ausgewählt. An einem kleinen Stand sind Dinge gegen Spenden abgegeben worden – der Erlös wird für weitere Schulgarten-Aktionen genutzt.
Nicht nur Arbeit, sondern auch eine gemeinsame Stärkung und Geselligkeit sollte es geben: Dazu wurden unter anderem Sesam- und Rosmarinkartoffeln zubereitet, es gab Kräuterquark, selbstverständlich selbst angerührt, und ein Butterbrot machte die Mahlzeit komplett. Mit Kräutertee und erfrischender Gärtnerbowle standen gesunde Durstlöscher bereit, und die Kinder haben für schön dekorierte Tische gesorgt und dass es obendrein allen schmeckt: »Opa, das musst du probieren, das schmeckt richtig lecker!«, lud ein Kind seinen Gast auf ein kühles Getränk ein.
Ein »Glücksrad« zeigt den Kindern in der Nähe des Schulgartens dauerhaft nicht nur die jeweilige Jahreszeit in der Natur, sondern gibt auch bebilderte Hinweise darauf, was aktuell im Garten zu sehen beziehungsweise zu tun ist.
Susann Wille und das Gartenteam freuen sich, dass der Schulgarten so gut ankommt und zum festen Bestandteil von Schule und Unterricht geworden ist, nicht nur zum Schulgartentag.
Quelle: Einbecker Morgenpost